Wahlpflichtfach Biochemie-ein neues Fach?!

Verglichen mit den klassischen Fächern wie Deutsch, Latein oder Mathematik ist es wirklich ein noch neues „Fach", wenn man damit die Fächer des Wahlpflichtbereiches II meint. Dahinter verstecken sich an unserer Schule seit gut zehn Jahren meist Fächerkombinationen wie z.B. Informatik/Mathematik, Medienkunde oder Biologie/Chemie. Von einigen Erfahrungen, die ich im Laufe der Jahre in Kursen wie z.B. „Gesundheit und Krankheit" gemacht habe, möchte ich hier berichten.
 
.Schon die Namen lassen einen wichtigen Ansatz des Konzeptes erkennen: den fächerübergreifenden Unterricht. Dieses neue Unterrichtskonzept bietet eine Reihe von Chancen und Vorteilen:
 ·       Der Zersplitterung des Unterrichts in Einzelfächer kann so entgegengewirkt werden (Schubladen-  denken).·       Viele Themen sind so komplex, dass sie nicht nur aus der Sicht eines Faches erfasst und behandelt werden sollten.·       Die inhaltliche Gestaltung lässt dem Fachlehrer einen großen Freiraum bei der Gestaltung der Themenschwerpunkte. Damit kann einerseits stärker auf Schülerinteressen eingegangen andererseits aber auch aktuelle Themen wie z.B. SARS, BSE oder Acrylamide in der Nahrung berücksichtigt werden.·       Drei Wochenstunden Unterricht (meist eine Doppel- und eine Einzelstunde) bieten viel Zeit für Schülerexperimente, Mikroskopie, Recherchen etc.·       Neue Unterrichtsmethoden können hier erprobt werden. Eine intensive und längerfristige Beschäftigung mit einem Thema ist möglich.·       Werden zudem noch „außerschulische“ Angebote genutzt (Exkursionen etc.), kann „Lernen im Kontext“ verwirklicht werden.  Neben diesen Vorzügen muss man aber auch einige Grenzen sehen, die sich in der Praxis ergeben. So ist die Durchführung des fächerübergreifenden Unterrichts oft an die Lehrbefähigung nur eines Fachlehrer gebunden, der dann als „Einzelkämpfer“ auftritt. Wird der Unterricht von mehreren Lehrern durchgeführt (was zumindest denkbar ist), so ist eine enge Kooperation der Fachkollegen nötig (mit dem entsprechenden Zeitaufwand).Eine „Kollision“ mit Inhalten des Fachunterrichtes ist möglich und führt sowohl bei Kollegen als auch bei Schülern zum Motivationsverlust.Je nach Projekt ist der Arbeitsaufwand für die experimentellen Stunden beträchtlich. Zudem können äußere Bedingungen (z.B. eine hohe Schülerzahl in den Kursen) ein sinnvolles, gefahrloses Experimentieren unmöglich machen. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass die Schüler dem Fach Bio/Che meist viel Interesse entgegen bringen, besonders dann, wenn eigene Kosmetika oder Medikamente hergestellt werden können. Erstrebenswert ist eine Zusammenarbeit mehrerer Fachkollegen zur Entwicklung einfacher, fertiger Experimentiereinheiten sowie Materialien, die dann in eigene Unterrichtsreihen integriert werden könnten.

 

Friedrich Schüller

  
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