Die Mittelstufe am Rhein-Gymnasium als Weiterführung und Vorbereitung

Leitziele unserer Arbeit in der Mittelstufe
Nach der Erprobungsstufe gilt es – auf dem Weg zu Schulabschluss und zum Erwachsensein – die Mittelstufe zu meistern. Sie umfasst die Klassen 7 bis 10, knüpft an die Inhalte und Methoden der Erprobungsstufe an und bereitet auf die gymnasiale Oberstufe vor. Damit nimmt sie eine typische Zwischenposition ein: einerseits Weiterführung des Bekannten, andererseits Vorbereitung auf neue Herausforderungen. Gerade in dieser Lebensphase spielen Identitätssuche, Selbstständigkeit und Verantwortung eine zentrale Rolle. Anfängliche Euphorie weicht dem oft als einengend empfundenen Erleben des schulischen Alltags; das Ziel des Abiturs scheint noch weit entfernt. Unsere Schüler*innen befinden sich in der Pubertät, sind auf der Suche nach ihrer Identität und erproben eigene Handlungsspielräume. In dieser besonderen Entwicklungsphase möchten wir sie aufmerksam begleiten.


Weiterentwicklung der Leitziele
Die Leitziele der pädagogischen Arbeit – Fachkompetenz, Methodenkompetenz, Sozialkompetenz und Selbstkompetenz – werden in der Mittelstufe weiterentwickelt und differenziert:
• Fachkompetenz: Orientierung an den Curricula, ergänzt durch Basismodule in den Kernfächern wie Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch. Dabei behalten wir sowohl die Anforderungen der Oberstufe als auch die Bedingungen für den Erwerb der Fachoberschulreife (FOR) im Blick.
• Methodenkompetenz: Fächerübergreifende Ansätze wie das Selbstregulierte Lernen (SRL) fördern die Fähigkeit, Lernprozesse selbstständig zu planen, zu reflektieren und Verantwortung zu übernehmen.
• Sozial- und Selbstkompetenz: Vertrauen, Verantwortung und respektvoller Umgang stehen im Mittelpunkt. Angebote wie Streitschlichtung, Medienscouts,
Klassenpat*innen, Bühnentechnik oder Sanitätsdienst bieten Gelegenheit, sich sozial zu engagieren und Verantwortung für sich und für die Gemeinschaft zu übernehmen.

Persönlichkeitsbildung und Prävention
Das Rhein-Gymnasium setzt auch in der Mittelstufe auf eine enge Begleitung durch das Klassenleitungsteam. Die beiden Klassenlehrer*innen kennen ihre Schüler:innen sehr gut und haben über den Fachunterricht hinaus die gesamte Klassengemeinschaft im Blick. Klassenleitungszeiten sowie die Fortführung des in der Erprobungsstufe eingeübten Klassenrats geben Raum für organisatorische Fragen, gemeinsames Planen und Konfliktlösungen.
Fachlich ausgerichtete Exkursionen sowie jährliche Wandertage und sportlich oder politisch ausgerichtete Kassenfahrten (Skifahrt Stufe 9, Berlinfahrt, Stufe 10) stärken den Zusammenhalt. Die Mittelstufe ist stark von der Pubertät geprägt. Themen wie Zugehörigkeit, Selbstbild, Werteorientierung und der Umgang mit Herausforderungen stehen im Vordergrund. Deshalb setzen wir auf eine enge Zusammenarbeit mit Jugendzentren, Schulsozialarbeit und externen Partnern. Aufklärung, Prävention (z. B. zu Mediennutzung oder Suchtfragen), Beratung und gezielte Projekte (etwa zur Überwindung geschlechtsspezifischen Verhaltensmuster) begleiten die Jugendlichen in dieser Zeit.


Blick auf die Zukunft
Die Mittelstufe ist zugleich eine entscheidende Vorbereitungsphase:
• Berufsorientierung mit Potenzialanalyse (Stufe 8), Praktika (Stufe 9) und Beratung durch schulische wie durch externe Partner (z. B. Agentur für Arbeit, Talentscouting).
• Förderung von Interessen in MINT, Musik, Theater, Sport und Medienprojekten.
• Stärkung von Verantwortung und Selbstwirksamkeit durch Beteiligung am Schulleben.
Am Ende der Jahrgangsstufe 10 wird mit der Versetzung in die Einführungsphase die Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe erworben (MSA/Fachoberschulreife). Den ersten Schulabschluss (ESA) erlangen die Schüler*innen mit der Versetzung in Stufe. Das Ziel der Fachhochschulreife wird mit Ende der Stufe 12, das der Allgemeine Hochschulreife/Abitur mit Ende der Stufe 13 erreicht. Auf diesem Weg zählt jede Leistung, deshalb gilt es, den Leistungsstand im Blick zu behalten.


Unsere pädagogische Arbeit: Balance zwischen Fordern und Fördern 

Fordern:
• Lernstandserhebungen in Klasse 8
• Wahlpflichtbereich II ab Klasse 9 mit Informatik, bilingualem Unterricht (Englisch), Naturwissenschaften, Kunst/Musik/Bühne und LateinTeilnahme an Wettbewerben in Mathematik, Naturwissenschaften, Politik und Sport
• Sprachförderung mit internationalen Zertifikaten wie Cambridge (Englisch) und DELF (Französisch)


Fördern:
• Lerncoaching bei Schwierigkeiten in Organisation und Motivation
• Nachteilsausgleich bei besonderem Förderbedarf
• Förderangebote durch Fachmodule
• Angebote der Begabungsförderung (I-qube)
Die Mittelstufe am Rhein-Gymnasium ist damit nicht nur eine Zeit des Übergangs, sondern eine Phase des Wachstums. Unsere Schüler*innen übernehmen Verantwortung, entdecken ihre Stärken, erfahren Unterstützung und Förderung und legen den Grundstein für die weitere Schullaufbahn und ihr Leben


Zusammenfassung: Unser Anspruch in der Mittelstufe
Wir möchten unsere Schüler*innen in der Mittelstufe so begleiten, dass sie:
• ihre fachlichen Kompetenzen erweitern,
• Methoden für selbstständiges Lernen entwickeln,
• als verantwortungsbewusste Persönlichkeiten wachsen,
• bestens vorbereitet in die gymnasiale Oberstufe starten können.